Sunday, January 24, 2010

Thoughts before travelling to China again

I am sitting in Kopenhagen Airport waiting for my flight to Beijing. I have 4 hours wait, have read the newspapers, gone through my notes and found the report from my last visit to China 4 months ago.

It's a rather enthusiastic and positive report. I admit I was rather impressed. I wonder whether this is the same with all people on their first trip to China.

Now 4 months on, after the Chinese obstruction of the Copenhagen Climate Summit, the 11 year prison sentence for writer Liu Xiaobo, the announcement of further rearmement and the actual cold weather in Beijing, I wonder what I will experience this time.

More here after my trip. Below a summary of my thoughts after my September trip (in German).

Besonders beindruckt hat mich die proaktive Diskussion zum Thema Klimawandel und neue Energien. In China hat sich in den letzten zwei Jahren ein entscheidender neuer Ansatz in der Klimadiskussion durchgesetzt. China sieht die Klimadiskussion nicht durch das Spektrum der „Weltrettung“ sondern als strategische ökonomische Entwicklungsentscheidung. Wie Estland in den 90er Jahren die Vorreiterrolle zu e-Governance übernommen hat, möchte China die Vorreiterrolle im Bereich Green Economy übernehmen und sieht dies als sein Entwicklungs- und Identifikationsprojekt der Zukunft. „Grün“ ist der Wachstumsfaktor der Zukunft und China braucht Wachstum um seine internen Spannungen im Griff zu behalten. Gleichzeitig wird China mit dieser Strategie zu einem wichtigen und positiven, internationalen Akteur.

Die Diskussion um eine „Grüne Revolution“ ist nicht neu (siehe z.B. Friedman ‚Hot, flat and crowded‘ aber auch das Wahlprogramm der Grünen) aber in China spürt man, dass diese Grüne (Wirtschaft) Revolution tatsächlich umgesetzt werden kann. China bringt die Masse und Entscheidungsgeschwindigkeit.


Paradoxerweise kann China mit seinem autoritären politischen und wirtschaftlichen Regime zum Weltenretter werden. Oder anders, China wird zur Hoffnung der Welt nicht weil es mehr demokratisch wird, sondern weil es sich dem Demokratie- und Liberalisierungstrend entgegengestemmt hat.

Sicher klafft da noch eine riesige Lücke zwischen der Vision einer Grünen Wende und den mit Volldampf arbeitenden Kohlekraftwerken, aber China ist bekannt dem Denken auch recht schnell Handeln folgen zu lassen.

Für den Klimagipfel in Kopenhagen (07.-18. Dezember 2009) erwarten chinesische Insider keinen Durchbruch sondern eine allgemeine Vereinbarung eines politischen Rahmens für ein Globales Klimaschutz-Abkommen. Obwohl auch das für China nicht ideal, möchte China ein positives Signal aus Kopenhagen, insbesondere für die Sicherheit von internationalen und nationalen Investitionsentscheidungen in neue Energien.

Interessant war auch die recht präsente Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, den eigenen Werten und dem Westen. Im Kontext der gegenwärtigen Krise wird die Angemessenheit des westlichen wachstumsorientierten Wirtschaftsmodells in Bezug auf das chinesische System offen diskutiert. Ministerpräsident Wen Jiabao sprach von der Notwendigkeit zu einem nachhaltigen Wirtschaftsystem zu finden.