Thursday, December 8, 2011
Today I met with the Markets
Friday, October 7, 2011
Europe is not too big to fail: Concerned Europeans act now!
Thursday, July 7, 2011
United but wrong

The argument of the EU to justify another grab for the IMF post was to have a competent partner in solving the Euro Debt Crisis. Is that really a sound argument? Why was that argument not made during the Asian or Latin American debt crisis? To put it more plainly, this is the equivalent of insisting that the next head of the European Central Bank must be Greek.
But the really bad news is that this time it is unity and decisivness for the wrong reason, i.e. to defend a 20th century privilege that the IMF chief should be a (West) European.
The message the EU sends to the world is this: we find it difficult to get our act together on international issues like climate change, the Arab uprising, migration, the Iraq war. But when it comes to defend our outdated privileges, united we stand.
Our unity of today will backfire tomorrow. If the future global powers in Asia and South America replicate our behavior of today in the future, we will have a tough time.
Instead we should be using our remaining influence now to set, and live by, standards of global governance which remain in the future.
If Ms. Lagarde can achive this in her tenure at the IMF, the EU's unity and decisivness today may have been worth it after all.
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A first version of this piece appeared as an ECFR blog on 25 May 2011
Sunday, June 26, 2011
Ist Europa Schnee von gestern?

Also, nichts Neues in der Türkei?
Die Antwort auf diese Frage hängt vom Betrachtungszeitraum ab. Nimmt man die letzten zwei Jahre, folgen die jetzigen Prioritäten der Türkei einer konsequenten roten Linie. Erweitert man den Betrachtungszeitraum, zum Beispiel auf zehn Jahre, gibt es zumindest in einem wichtigen Punkt viel Neues, nämlich im Verhältnis der Türkei zu Europa.
In der Balkonrede nach seinem ersten Wahlsieg 2002 war die Orientierung an Europa und das klare Ziel der EU-Mitgliedschaft das zentrale Thema. Um dies zu unterstreichen, besuchte Erdogan gleich nach der Wahl alle großen EU-Hauptstädte. In seiner Siegesrede im Jahr 2006 spielte Europa noch eine gewisse, wenn auch schon stark abgeschwächte Rolle. In seiner Balkonrede am 12. Juni 2011 kam die Europäische Union schließlich überhaupt nicht mehr vor.
Die Abstinenz Europas in Erdogans Balkonrede ist das wirklich Neue in der Türkei. Manche in Europa wird das freuen. Ich bin jedoch der Meinung, dass uns das sehr zu denken geben sollte - nicht nur wegen des bilateralen Verhältnisses zwischen der EU und der Türkei, sondern auch wegen der heutigen Stellung und Attraktivität Europas an sich.
Um diese neue Europa-Abstinenz in der Türkei zu verstehen, lohnt es sich, die Situation vor zehn Jahren mit der heutigen zu vergleichen.
Vor zehn Jahren war die EU selbstbewusst, optimistisch und auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Die Osterweiterung war in vollem Gange, der Euro wurde eingeführt, die EU gab sich die Lisbon Agenda, um damit die innovativste Wirtschaftkraft der Welt zu werden. Und ein Verfassungskonvent entwarf die erste europäische Verfassung nach amerikanischem Vorbild. Globale Politik funktionierte nicht ohne Absprachen mit Europa, es gab Leute, die ernsthaft meinten, Europa würde die Führungsmacht des 21. Jahrhunderts werden. Zeitgleich kämpfte die Türkei mit einer schweren Finanzkrise und hing am Tropf des Internationalen Währungsfonds, der dem Land ein straffes Reformprogramm diktierte. Ein großer Teil der Türkei war bettelarm, und Arbeitsmigration nach Europa war für viele Türken die einzige reale Möglichkeit, ihre Lebensbedingungen mittelfristig zu verbessern. Einen möglichen EU-Beitritt unterstützten 70 Prozent der türkischen Bevölkerung und verband damit vor allem wirtschaftlichen Wohlstand und politische Stabilität.
Zehn Jahre später scheint die Situation nun spiegelverkehrt.
Die EU ist inmitten einer Finanz-und Identitätskrise. Der EU-Verfassungsentwurf wurde in französischen und niederländischen Referenden abgeschossen. Übrig blieb der technokratische Lissabon-Vertrag, der aber die wichtige Frage der wirtschaftlichen und finanzpolitischen Regierungsführung ausließ. Dafür wurden zwei neue EU-Chefposten geschaffen und mit Leuten besetzt, die auch heute noch kaum jemand kennt. Außenpolitisch hat die EU viele Chancen vertan, wie sich beim Klimagipfel in Kopenhagen und kürzlich beim Arabischen Frühling zeigte. Die Finanzkrise 2008 traf die EU härter als anfangs gedacht und legte die systemischen Schwächen des Euro offen. Seit 2009 ist die EU in einem permanenten Krisenmanagement gefangen und gezwungen, ihre Finanz-und Eurokrise mit co-finanzierten IWF-Krediten und Auflagen zu bekämpfen. An Lissabon-Agenda und Vertrag möchte keiner mehr gerne erinnert werden. Und Lissabon selbst hat sowieso gerade andere Probleme.
Weiter südlich hatte die Türkei demgegenüber eine außerordentlich gute Dekade. Die Wirtschaftleistung vervierfachte sich und die Türkei erfreut sich stabiler politischer Rahmenbedingungen. Sie hat sich zu einem respektierten außenpolitischen Akteur entwickelt, unterstützt von einer eigenen, blühenden Softpower bei den Nachbarn. Bis tief in das anatolische Hinterland sprüht die Türkei vor Selbstbewusstsein und Optimismus. Und nur knapp die Hälfte der Bevölkerung könnte sich jetzt noch einen Beitritt zur EU vorstellen.
Im Zehnjahresrückblick ist die Europa-Abstinenz in Erdogans Balkonrede also leicht nachzuvollziehen.
Aber es muss nicht bei diesem Trend bleiben. Europa wird sich letztendlich aus der Euro-Krise befreien, seine Strukturen und Personalien neu ordnen. Europa kann und wird die Energie-Revolution nutzen, um seine Führungsrolle bei innovativen, wissenschaftsintensiven Industrien auszubauen. Europas Softpower bleibt stark als Raum der Demokratie, der Menschenrechte, der starken sozialen Netzwerke und der kreativen Entfaltung.
Die Türkei wird sich weiter dynamisch entwickeln, wobei eine Überhitzung mit möglichen wirtschaftlichen Rückschlägen nicht ausgeschlossen ist. Ob die Türkei ihre wichtige politische Stabilität und ihre Reformdynamik behält, wird auch davon abhängen, ob Erdogan seine autoritären Tendenzen zügeln kann.
Eine weiter stabile und prosperierende Türkei und eine sich erholende EU sollten die Basis für eine erneute Annäherung sein - Heirat nicht ausgeschlossen.
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Eine gekürzte Version ist am 22. Juni 2011 in The European unter dem Titel 'Die deutsch-türkische Freundschaft - Heirat nicht ausgeschlossen' erschienen.
Wednesday, May 25, 2011
Der nächste IWF Chef sollte ein Europäer aus einem Schwellenland sein

Zumindest scheint Europa in dieser Sache relativ schnell eine gemeinsame Position gefunden zu haben: Komme, was wolle, es muss jemand aus der Europäischen Union sein. Auch Frankreich ist wieder ganz vorn im Rennen. Aber ist es die richtige gemeinsame Position? Und werden zurzeit nicht die besten Finanzköpfe in der EU gerade jetzt und hier zur Meisterung der Eurokrise gebraucht? Die gegenwärtige französische Finanzmintserin Christine Lagarde ist zweifelslos eine gute Kandidatin für den IWF-Chefposten, aber ihr Einsatz ist jetzt in Paris und Brüssel dringend notwendig.
Leider hat auch die deutsche Politik bisher hier eine Möglichkeit verpasst, neue Akzente zu setzen und politische Berechenbarkeit zu beweisen hatte Angela Merkel doch noch im April 2009 erklärt, dass der nächste IWF-Chef nicht mehr nach überholten Denkmustern des 20. Jahrhunderts ausgewählt werden würde, sondern nur auf Grundlage von Offenheit, Transparenz und Eignung. Wurden diese drei Kriterien in den letzten Tagen angewendet?
Dabei ist die Wahl des nächsten IWF-Chefs eine Möglichkeit für Deutschland und Europa, außenpolitisch zu zeigen, dass es wirklich im 21. Jahrhundert angekommen ist, dass es gemeinsam und auch über die Grenzen der Europäischen Union hinaus denken kann und zugleich geopolitisch clever handelt.
All dies hätte erreicht werden können, indem Angela Merkel einen Europäer aus dem boomenden Schwellenland Türkei empfohken hätte, dessen Mutter auch noch aus Berlin stammt. Merkels Wunschkandidat für den IWF-Chefposten sollte Kemal Dervis heißen.
Dabei ist das Signal, das Merkel mit einem solchen Vorschlag gesendet hätte, fast noch wichtiger als das Ergebnis am Ende. Immerhin haben diesmal Länder wie Indien, Mexiko, Südafrika ihre eigenen starken Kandidaten ins Rennen geschickt und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Schwellenländer sich diesmal auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Und dann müssen noch die 187 Mitglieder des Internationalen Währungsfonds zustimmen.
Die Unterstützung einer Kandidatur von Kemal Dervis zum IWF-Direktor durch Angela Merkel hätte mindestens vier wichtige Signale beinhaltet:
1. Angela Merkel ist international eine verlässliche Politikerin, die tut, was sie sagt. Sie steht zu ihrem Wort vom April 2009, dass für internationale Top Jobs die am besten Geeigneten in einem offenen und transparenten Verfahren ausgewählt werden sollen. Gleichzeitig würde sie mit der Empfehlung einer Kandidatur von Dervis ihren Aussagen vom Montag nicht widersprechen, dass der IWF-Posten an einen Europäer gehen muss.
2. Gerade auch zur Bewältigung der Eurokrise brauchen wir auf dem IWF-Posten höchste Kompetenz plus Erfahrung im Krisenmanagement. Kemal Dervis ist einer der Besten. Er hat Ökonomie in London studiert und in Princton promoviert, er hatjahrzehntelange internationale Finanzerfahrung wie kaum ein anderer, er war lange bei der Weltbank und er war Chef der weltweit größten Entwicklungsorganisation UNDP. Als Krisenmanager hat er sich insbesondere während der türkischen Finanzkrise 2001/02 als Finanzminister einen Ruf gemacht. Für viele ist er seitdem der Architekt des türkischen Wirtschaftswunders, sozusagen der Ludwig Erhard der Türkei. In seiner jetzigen Funktion als Vizepräsident der Brookings Institution wird Dervis schon jetzt von Griechenland und Spanien zu Rate gezogen, um mit den dortigen Entscheidungsträgern und Akademikern die gegenwärtigen finanz- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen zu analysieren und praktische Schritte vorzuschlagen. Dervis ist ein Weltbürger, spricht hervorragend Französisch, Deutsch, Englisch und natürlich Türkisch und ist bestens in der globalen Politik vernetzt. Auch dies ist nicht unwichtig, wenn man die Unterstützung von Regierungschefs wie Obama, Sarkozy, Merkel und Erdogan braucht. Durch seine jetzige Arbeit mit der griechischen Regierung kann er auf offene Ohren in Athen zählen, auch das ein nicht zu unterschätzendes Plus.
3. Die Unterstützung eines türkischen Kandidaten durch Angela Merkel und die Europäische Union für den derzeit wichtigsten internationalen Posten würde den deutsch/europäisch-türkischen Beziehungen eine wünschenswerte und längst überfällige neue Dynamik verleihen, gerade wenn Merkel Dervis als Europäer aus einem Schwellenland präsentiert. Das Signal wäre klar: Die Türkei gehört zu Europa, unabhängig von den laufenden Verhandlungen über einen möglichen EU-Beitritt. Die Wirkung wäre sowohl in der Türkei als auch in Europa und in Deutschland zu spüren.
4. Angela Merkel könnte mit diesem Vorschlag der europäischen Diskussion um dieses Thema eine positive Note geben. Gerade jetzt wäre ein kluger Beitrag aus Deutschland im Europadiskurs wünschenswert. Und dieser Beitrag würde zeigen, den Deutschen geht es um die Sache. Angela Merkel sollte sich jetzt inhaltlich darauf konzentrieren, einen klugen europäischen Konsens in dieser Frage zu erreichen.
Aber auch unabhängig von taktischen Gesichtspunkten ist Kemal Dervis sicher einer der besten Kandidaten für den IWF-Chefsessel. Und einen der besten braucht Europa gerade jetzt als Partner in der Eurokrise. Und wäre es nicht wunderbar, wenn gerade ein Türke mit einer Mutter aus Berlin Europa aus einer seiner tiefsten Krisen helfen würde?
P.S. Dies ist eine editierte Version meines Artikels, der in der Süddeutsche Zeitung als Aussenansicht am 21.5. erschienen ist.
Kemal Dervis hat sich in der Zwischenzeit freiwillig aus dem Rennen um den IMF Posten zurückgezogen. Aber unabhängig von Kemal's eigener Entscheidung, die Message des Artikels bleibt bestehen:
• die EU soll sich nicht an überholten Vorrechten festhalten,
• gerade jetzt brauchen wir den besten Kopf für diesen z.Z. wichtigsten internationalen Job und da ist es zweitrangig wo dieser herkommt.
• wenn die EU geopolitisch clever denkt, kann sie mit einer Unterstützung eines Kandidaten aus einem Schwellenlandes viel politisch Kapital gewinnen. Umgedreht, wird die EU mit dem erneuten rabiaten Durchsetzen eines eigenen EU Kandidaten viel Porzellan zerschlagen
• Hätte die EU sich gleich für Dervis stark gemacht, unabhängig von seiner eigenen Entscheidung jetzt, hätte man viel Gutes für die deutsch/europäisch-türkischen Beziehungen tun und diesen eine neue Dynamik geben können.
Und vielleicht kann ihn ja Angela Merkel überzeugen, wenn sie ihm anbieten kann, dass sich die ganze EU hinter ihn stellt. Nichts ist unmöglich.
Andre Wilkens
Wednesday, January 5, 2011
Dealing with the Euromess: Let’s not lose sight of the big picture now

Below is my modest contribution which comes to the same conclusion as Krugman.
Europe is in crisis, probably in the biggest crisis since 1945. What we do not need is a German solution which destroys the basis for European integration. A divided Europe with a strong Germany has not lead to much good in the past.
European unification brought more prosperity to all of Europe, to the Germans, but also Portuguese, the Irish, the Slovaks. Europe’s history after 1945 is a wonderful story and a creative achievement of which we Europeans can be proud of. But in its 6th decade Europe’s internal and external attractiveness is weakend.
Internally, Europe is emotionally drained after a decade of institutional reform and massive enlargement. Then came the financial and Euro crises. And now we realize that despite years of process optimization (which lead to the Lisbon treaty) we did not built the necessary structures to underpin the Euro. Now we need to carry out difficult reforms of the EU financial governance in the midst of an economic crisis. This is both an enormous challenge but may just turn out to be the kick Europe needs to move on.
Externally, thus far Europe was described as an economic giant and a political dwarf. The Euro Crisis has also changed this. The economic giant is tumbling. And a tumbling giant is losing its hard and soft power in a rapidly changing world. I could virtually feel this during recent meetings in Beijing and Ankara where the current Europe was compared to Latin America in the 1990th and further negotiations were postpone until ‘you Europeans have sorted yourself out.
We had European crises before and mastered them. Then, Germany was an essential part of the solution, a broker for which German interests where part of a wider European interest. Now Germany has to invest further in this role. Just as Angela Merkel did in 2007 when she brokered a deal to get the EU out of the institutional deadlock.
But this time Germany’s role in Europe is disputed. Of course, Merkel’s insistence on budgetary discipline is principally right. But her hesitation to find a quick solution to the Greek debt crisis last year lead to massive speculation, hugely increased the costs of the bail-out and awakened nationalistic voices in Germany which seemed long forgotten. Also the Irish crisis Germany viewed simply as a financial matter. The way in which Germany handled the Euro crisis has damaged her ability to act as an honest broker in Europe. Who wants a German Europe? Not me, and I believe, neither does Ms. Merkel.
What should be done? There are two ways out of this crisis: the market fundamentalist solution, i.e. the break-up of the Euro resulting in a gradual roll back of European integration. Or the brave political step forward towards a real economic and financial Union, starting with the quick introduction of Euro Bonds as an immediate signs to the financial markets that this is going to happen.
Now we need confident political leaders who get the big picture and provide their technical (finance) expert with a clear political frame for a solution which define German interest within a broader European interest. That’s what Helmut Schmidt and Helmut Kohl did successfully in their times. Leading Europe out of the current crisis could be Merkel's lasting legacy.
Thursday, October 7, 2010
La réunification a influencé le destin de l’Europe
la retenue. Aujourd’hui, 84% des Allemands approuvent cette «accélération
de l’Histoire» voulue par Helmut Kohl. Andre Wilkens explique comment cela
a changé l’Allemagne et l’Europe
Dimanche, l’Allemagne fêtait les 20 ans de sa réunification. Une réunification approuvée par 84% des Allemands, selon un sondage publié par la télévision ZDF. A Brême, le président Christian Wulff en a profité pour évoquer les nouveaux défis, en particulier celui de l’immigration musulmane: «Bien sûr, la chrétienté fait partie de l’Allemagne, bien sûr le judaïsme fait partie de
’Allemagne. Il s’agit là de notre culture judéo-chrétienne. Mais à présent l’Islam fait également partie de l’Allemagne». Une seconde cérémonie était organisée en soirée à Berlin avec la chancelière Angela Merckel (qui a déclaré à la presse que la réunification a bouleversé sa vie: «soudain je pouvais faire toutes sortes de choses qu’auparavant je ne pouvais imaginer») et l’ex-chancelier qui présida à la réunification, Helmut Kohl. Au moment de la chute du mur de Berlin, Andre Wilkens avait 26 ans. Né en ex-Allemagne de l’Est, il dirige actuellement le Centre pour les Affaires internationales de la fondation Mercator. Ex-directeur de l’Institut Open Society de Bruxelles, une fondation de George Soros, il jette un regard nuancé sur l’Allemagne réunifiée et ses conséquences pour l’Europe.
Le Temps: Le ministre-président du Brandenbourg, Matthias Platzeck, compare la réunification
allemande à un «Anschluss». Le vocable n’est-il pas l’illustration d’une amertume persistante au sein de la partie orientale de l’Allemagne?
Andre Wilkens: Juridiquement, Platzeck a raison. L’Allemagne de l’Est a été annexée en vertu de l’article 23 de la Loi fondamentale de la République fédérale d’Allemagne. Tout était déjà en place pour 17 millions de citoyens est-allemands: le système social ouest-allemand était une évidence. Ce fut une offre publique d’achat non pas hostile, mais amicale. J’aurais souhaité qu’on consacre plus de temps à imaginer la nouvelle Allemagne en rédigeant une nouvelle Constitution qui rende compte du processus de réunification de deux entités différentes. On a finalement repris la Loi fondamentale de RFA de 1949. Il y avait de bonnes raisons d’aller très vite. En 1990, le chancelier Helmut Kohl a jugé nécessaire de profiter d’une fenêtre d’opportunité pour réaliser rapidement l’unité allemande. Moscou avait donné son accord et était prêt à retirer ses troupes du territoire est-allemand. Les alliés, malgré des réticences, donnèrent aussi leur accord. Deux ans plus tard, sans le climat émotionnel de 1989 et de nouvelles priorités internationales, une réunification aurait été beaucoup plus dure à réaliser.
– Certains avancent que la réunification a coûté quelque 1500 milliards d’euros. Comment évaluezvous la reconstruction de l’ex-RDA?
– Le processus n’est pas achevé. Les gens ont rapidement pu accéder à un certain confort matériel, s’acheter une voiture. Mais cette phase positive a été ternie par la perte d’un emploi. Les transferts financiers considérables en direction de l’ex-RDA en matière de retraites, de prestations sociales, ont été appréciés. Mais ils furent en grande partie improductifs. Ils le sont toujours. Les personnes âgées de plus de quarante ans en 1990 ont eu des difficultés d’adaptation. Je me demande si on n’aurait pas pu mener le processus différemment. Au plan économique, on a adopté le principe de la destruction créatrice. Le cours 1-1 (1 Deutchemark pour un Ostmark) adopté à l’époque était totalement irréaliste. Cela a littéralement cassé la RDA. La Pologne et la Tchécoslovaquie avaient privilégié une adaptation plus progressive à l’économie de marché et à la concurrence. En ex-RDA, psychologiquement, cette phase fut dure. Je dois pourtant admettre que ce processus de destruction et de reconstruction a permis à certaines régions de la partie orientale, comme la Thuringe ou Jena, de sauter certaines
étapes classiques du développement. Elles font aujourd’hui prospérer des entreprises par exemple dans les secteurs des nanotechnologies ou de l’énergie solaire. Soyons réalistes: ce processus s’est déroulé de façon pacifique. Il aurait pu déraper à tout moment.
– Les experts ont longtemps dit qu’il faudrait des décennies pour que les ex-Allemands de l’Est
changent de mentalité.
– Tout le monde a dû évoluer. Les Allemands de l’Est l’ont fait du jour au lendemain. J’ai dû soudain contracter une assurance maladie et payer des impôts. Tout cela a été très brutal. Les Allemands de l’Ouest n’ont pas été confrontés à de tels changements. Mais ils ont néanmoins aussi dû s’adapter à la mondialisation. Aujourd’hui, le problème d’adaptation reste une question générationnelle et géographique.
– La réunification, c’est aussi le transfert de la capitale de Bonn à Berlin. Un symbole fort?
– Cette décision fut très importante. Il n’était pas seulement question de faire d’une ville qui fut déjà une capitale dans l’histoire la capitale de l’Allemagne réunifiée. Ce fut aussi une manière de réunifier les deux parties de Berlin et surtout d’opérer une ouverture du pays vers l’Est. Un fait déterminant dans l’optique de la reconstruction de l’ex-RDA. Le changement a eu un impact politique. De ville provinciale (Bonn), la capitale allemande est devenue une grande ville (Berlin). Cela a altéré la politique allemande qui est devenue moins provinciale. Même au niveau international.
– Un sondage montre que 79% des Polonais pensent que la réunification allemande a profité à
l’Europe. On est loin du scepticisme britannique, français et polonais des années 1990…
– Je m’en réjouis. A l’époque, le scepticisme était compréhensible et il a incité l’Allemagne à agir avec prudence. Helmut Kohl a toujours inscrit la réunification allemande dans le cadre de la réunification de l’Europe. Il n’était pas question de créer une Europe allemande, mais une Allemagne européenne. Réunifiée, l’Allemagne a exercé une influence très positive sur le continent en provoquant de grands chamboulements à l’est, l’extension de l’Union européenne à l’est et l’intégration économique par la création de l’euro. Il y a pourtant des signaux qui m’inquiètent.
– Lesquels?
– Comme l’Allemagne est politiquement stable, économiquement prospère et qu’elle joue à nouveau un rôle sur la scène internationale, une minorité d’Allemands se dit que l’Europe n’est plus si importante. On l’a vu lors de la crise grecque. Il est donc essentiel que les partenaires européens continuent de mettre les Allemands devant leurs responsabilités européennes.
– La réunification a-t-elle modifié les relations franco-allemandes?
– L’Europe était au centre des préoccupations de Helmut Kohl et François Mitterrand. Ils ont tous deux accompagné la réunification. Aujourd’hui, les relations entre Berlin et Paris sont au plus bas, pour des raisons personnelles avant tout. Mais l’Europe a aussi changé. La Pologne est devenue un membre important de l’UE. Une Europe à 27, formée de petits pays, ne peut plus être tributaire du seul moteur franco-allemand.
LeTemps.ch «La réunification a influencé le destin de l’Europe»
Par Stéphane Bussard, lundi 4 octobre 2010